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" Paradiesvogel "

i2800  - der " Paradiesvogel "

1976 - Günther Irmscher senior (* 1937; † 9. Februar1996)  & sein " Paradiesvogel "

( Bild Quelle: G.irmscher jun. )

 


Ouelle: Autozeitung Nr.23 / 1977

Donnerbolzen aus dem Ersatzteillager

Sonderproduktion aus der Manta - Karosse und Diplomat - Motor



 Obwohl Opels Modellprogramm nahezu lückenlos gestaffelt ist, erspähte Opel - Tuner und Händler Irmscher

 aus dem schwäbischen Winnenden eine winzige Nische, in der er sich eatblieren möchte.

 Von der Ziehmutter in Rüsselsheim nicht gerade verwöhnt, immerhin aber still geduldet,

 entsteht bei ihm ein Manta mit Sechszylinder Motor.


 Ein derartiges Fahrzeug, zumal in der von Irmscher favorisierten Aufmachung ist zweifellos eine imposante Erscheinung.

 Der mächtige Bugspoiler mit integrierter St0ßstange, dieKotflügelverbreiterungen,

 Reifen der Dimension 215 / 60 VR 13, Heckspoiler und auffällige Streifenlackierung machen den " irmscher 2800i "

 ( weder der Name Opel noch die Bezeichnung Manta tauchen in der offiziellen Bezeichnung dieses Fahrzeugs auf )

 zu einer unübersehbaren Erscheinung.

 Die erwähnten Ausstattungsteile, zusammen mit Sportsitzen und Sportlenkrad, lassen sich allerdings auch

 an jeden biederen Vierzylinder - Manta an - und einbauen.

 Erst Irmschers Aggregate - Transplantation sorgt dafür daß das imponierende Make - up

 auch im rechten Verhältnis zu den Leistungen steht.


 Der Umbau von Vier - auf Sechszylinder - Triebwerk erfordert viel, viel Detailarbeit, die mit den reinen   Unterbringungsproblemen - beispielsweise für Wasserkühler und zusätzliche Elektrolüfter - beginnt und mit der Neu -  Abstimmung des Fahrwerks auf die geänderten Gewichtsverhältnisse noch nicht endet.


 So gibt sich Irmscher nicht mit der  serienmäßigen Gemischaufbereitung zufrieden,

 sondern spendiert dem Sechszylinder die von Tunern so geschätzte CL - Einspritzung von Zenith.

 Diese Anlage macht den sonst etwas zäh wirkenden Motor wesentlich spritziger als die

 von 140 auf 150 PS gestiegene Leistung vermuten lässt.

 Da außerdem die satte Leistung auch noch über ein Fünfgang - Getriebe abgegeben wird und der Manta  letztlich

 deutlich leichter ist als Commodore und Diplomat ( in denen dieser Motor wirkt bzw gewirkt hat ),

 läßt der irmscher - Manta sportwagenreife Fahrleistungen zu.

 Der 0 bis 100 km / h - Wert von 8,7 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 209 km / h

 sprechen eine deutliche Sprache.


 Dennoch verkraftet das Fahrwerk das Mehrgewicht von einem Zentner und die Mehrleistung ohne Probleme.

 Durch die straffe Abstimmung litt zwar der Komfort,

 trotzdem kann der 2800i nicht als harte Knallbüchse bezeichnet werden.

 Auch bei Höchstgeschwindigkeit erlauben die 60er - Reifen einen sicheren Geradeauslauf.

 Außerdem verbessern die Pneus das Kurvenverhalten.

 Über der Norm liegende Kurvengeschwindigkeiten quittiert das Fahrzeug mit nahezu neutralem Verhalten.

 Brutale Lastwechsel nimmt es dabei ganz gelassen hin.

 Störend wirken lediglich die Manta - typischen Windgeräusche der rahmenlosen Seitenfenster und die Platzierung des   Drehzahlmessers, der von der rechten Fahrerhand halb verdeckt wird.

 So läuft man schnell Gefahr das das agile Aggregat zu hoch zu drehen.


 Diesen Super Renner läßt sich Irmscher mit stolzen 27.850 DM bezahlen.

 ( Anmerkung: 27.850 DM inkl. MwSt und mit aufpreispflichtiger Ausstattung. Grundpreis lag bei knapp 23.000 DM )


 Wer angesichts dieses Preises zusammenzuckt und Vergleiche  mit billigeren, ebenfalls sehr schnellen

 und sicherlich auch perfekteren Automobilen anstellt, wird als Käufer für den Irmscher - Manta kaum in Frage kommen.

 Derartige Autos kann man nicht vergleichen.

 Sie leben von ihem Sondercharakter.


Anmerkung:

Dem aufmerksamen Leser werden sicherlich unterschiedliche Informationen bei den Leistungs / Fahrwerten auffallen.

Bedingt durch den Wechsel von der D - Jetronic des Commodore B ( 155 PS ) auf die Zenith CL - Einspritzung

fiel die Leistung von 155 auf 150 PS.

Die Höchstgeschwindigkeit lag, laut Irmscher - Angabe, bei 212 km / h


 Bei dem " Paradiesvogel " handelt es sich ursprünglich um ein Vorserienmodell von 1976 welches

 in Zusammenarbeit mit der OPEL DESIGN Abteilung entwickelt wurde.

 Dieses Modell wurde für die meisten Testberichte in den unterschiedlichsten Fachzeitschriften verwendet.

 Anfänglich noch in der Vorserienversion mit lackierter Stahlstoßstange, ohne irmscher Embleme, mit und ohne OPEL   DESIGN  Schrift an der Seite sowie diversen fiktiven Kennzeichen.

 Die 76er Vorserienversion wurde 1977 auch auf dem Genfer Autosalon gezeigt.


 OP - EL 76 /     Vorserie mit lackierter Stahlstoßstange. Zusammenarbeit mit der OPEL DESIGN Abteilung.

 WN - IR 77 /     abgebildet im Irmscher Katalog Nr. 31

 WN - CD 44     

 WN - JR 77       offizielle Zulassung

 WN - IR 78 /     abgebildet im Irmscher Katalog Nr. 32

 WN - JR 750 /  offizielle Zulassung


 Auch in der Schweiz existiert mit dem A10 noch ein nachweislicher " Paradiesvogel " welcher jedoch auch nicht mehr die  originale Lackierung trägt. Die aktuelle Optik ist, in unterschiedlichen Blautönen, der originalen Lackierung nachempfunden.



 Bezüglich der Farbnummern gibt es leider noch keine verwertbaren Hinweis.

B ei dem oberen Lack könnte es sich um Saphirblau-metallic ( Nr. L 281 ) handeln.


OP - EL 76 / Vorserie 1976  in Zusammenarbeit mit der Opel Design Abteilung


1977 Genfer Autosalon


WN-IR 77

WN-IR 78

WN-CD 44



folgende Bilder zeigen einen "Paradiesvogel" im Ausstellungsraum des Opel Händler Keinath aus Dettingen an der Erms.

Keinath war seinerzeit Stützpunkthändler der Fa. Irmscher


Das Bild ( 1978 ) unten zeigt einem Manta B bei dem das Design des Paradiesvogel verwendet wurde.

( Quelle: Irmscher Archiv )


Die nachfolgenden Bilder zeigen einen Manta B im Design des " Paradiesvogel.

Bei diesem Modell handelt sich es jedoch um KEINEN echten i2800.
Dieser Manta B ist ein signalblaues 77er Modell . Verbaut ist ein 3.0 E - CiH - Motor.
Das interessante an diesem Manta ist die Lackierung, ( wobei auch das Signalblau nicht original " Paradiesvogel " ist )
Optisch könnte man ihn auf den ersten Blick als echten i2800 ansehen, jedoch fehlen das Typenschild und das " A " hinter der eigentlichen Fahrgestellnummer. Der i2800 - Schriftzug auf der Heckklappe ist auf der falschen Seite.
Die Heckstoßstange stammt von einem Manta B ab Modelljahr 80.

Die folgenden Bilder zeigen einen Manta B in der richtigen "Paradiesvogel - Lackierung".

Der  Heckspoiler stammt von Zender. Antrieb ist ein 2.2 E Aggregat.

(Bildquelle T.Hülk)

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